Einige palästina-solidarische studentische Organisationen haben ab gestern (30.06.25) das Handala-Camp auf dem Rasen vor dem Mehrzweckgebäude der Universität Bremen aufgebaut. Handala stehe für eine schon 1969 geschaffene Comic-Figur, die für Protest und Widerstand gegen die israelische Besatzung und Standhaftigkeit und Hoffnung stehe. Mehr Infos über das Camp auf dem Instagram-Kanal der „Seeds-of-Palestine„.
Der Anlass für den Protest: die Rektorin der Uni, Prof. Dr. Jutta Günther, hatte – wie berichtet – einen Raum für die Veranstaltung mit Iris Hefets („Schweigen und Schuld. Psychologische Mechanismen im Umgang mit dem Genozid in Gaza“) verboten. Es gelang den Organisatoren aber trotzdem, für die Referentin einen Raum zu organisieren – im Gemeindezentrums Zion in der Kornstraße. Und: es wurde ein bewegender Abend im übervollen Theatersaal – mit standing ovations am Schluss. Ein ausführlicher Video-Bericht folgt.
Inzwischen reißt der Protest gegen das Raumverbot nicht ab. Wie der Weserkurier heute (01.07.2025) berichtet, haben eine Reihe von Hochschullehrern auf die skandalöse Entscheidung mit Empörung reagiert. Mit Meinungsfreiheit und Wissenschaftsfreiheit habe diese Entscheidung nun wirklich nichts mehr zu tun. „Gerade die Universität müsste ein Ort sein, solche Meinungen vortragen und zur Diskussion stellen zu können. Dass der Vortrag letztlich in der Zionsgemeinde stattfinden konnte, gereicht dieser zur Ehre, mindert aber nicht unsere Empörung über das Verhalten der Universitätsleituntg.“
Auch Dr. Detlef Griesche, Vorsitzender der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG) in Bremen und selber Gründungsmitglied der Universität Bremen, findet das Verbot der Rektorin einfach nur noch „töricht“.
Übrigens: der Bericht von Jörg Helge Wagner im Weserkurier von heute („Gazakrieg der Worte auf dem Uni-Campus“) ist dieses Mal ausgesprochen informativ und sachlich und ein Beispiel für richtig guten Journalismus! Und das, obwohl Wagner selber eher konservative Positionen vertritt.